Übergabe des neuen Feuerwehrfahrzeugs in Franken
Unimog in 1.800 ehrenamtlichen Stunden für universelle Einsatzzwecke aufgebaut
SINZIG. Am vergangenen Samstag feierte die Freiwillige Feuerwehr Löschzug Franken die offizielle Übergabe ihres neuen Feuerwehrfahrzeugs. Nachdem das Vorgängerfahrzeug Baujahr 1972 bei der anstehenden Hauptuntersuchung altersbedingt in den endgültigen Ruhestand versetzt werden musste, machten sich Löschgruppenführer Axel Polch und weitere Kameraden auf die Suche nach einem geeigneten Nachfolgefahrzeug.
In enger Zusammenarbeit mit Stadtwehrleiter Andreas Braun und der Stadtverwaltung Sinzig konnte im Sommer 2020, mit Hilfe von Spenden, ein Unimog aus Bundeswehrbeständen erworben werden. Das Fahrzeug wurde zur Firma Polch Nutzfahrzeuge in Niederzissen überführt. Dort wurde es zerlegt und neu aufgebaut. Die anschließende Lackierung erfolgte durch die Firma Kempen in Meckenheim im Rahmen eines Lehrprojektes für die Auszubildenden.
Somit erhielt das Fahrzeug die gewohnten Farben und im Anschluss erfolgte der Aufbau und Ausstattung des Wechselrahmens mit Aufbauten und Ausstattung für die Ladefläche. Dafür wendeten KFZ-Meister Axel Polch und sein Kollege Thomas Schumann sowie weitere engagierte Helfer in Eigenleistung ca. 1800 Arbeitsstunden auf, bis das der Unitool WTRTLF einsatzbereit war. Die Kurzbezeichnung steht für Universalmotorgerät in Sondbauweise als Wald-Tank-RettungsTransport-Lösch-Fahrzeug. Das Fahrzeug kann als WaldbrandLöschfahrzeug mit der dazugehörigen Ausstattung sowie als geländegängiger Tankwagen mit 1500 1 Wasser und einer Pumpe eingesetzt werden. Genauso für Flächenbrände, bei denen während der Fahrt die Pumpe aus der Kabine gesteuert und über die geöffnete Dachluke das Feuer bekämpft werden kann. Der komplette Aufbau kann bei Bedarf abgesetzt werden und das Fahrzeug für Material-Transport bis 2,5 t oder für den Personentransport genutzt werden.
Sondereigenbau „Geht nicht, gibts nicht! Und wenn das nicht passt, wird das schon passend gemacht!“
Löschgruppenführer Axel Polch hob bei der Vorstellung hervor, das es sich hierbei um ein Sondereigenbaufahrzeug nach der Franken Richtlinie handelt: „Geht nicht, gibts nicht! Und wenn das nicht passt, wird das schon passend gemacht!“ Bereits zwei Tage nachdem das Fahrzeug einsatzbereit gemeldet war, folgte am 20. Juni 2020 erste Unwettereinsätze in Sinzig. Der zweite Einsatz ließ nicht lange auf sich warten. Denn im Rahmen der Flutkatastrophe am 14. Juli wurden in der Nacht mit dem Unimog weit über 60 Personen aus den Häusern in Bad Bodendorf evakuiert.
Axel Polch dankte besonders Bürgermeister Andreas Geron, dem Stadtrat aus Sinzig und Stadtwehrleiter Andreas Braun, der mit Rat und Tat, beim Projekt Waldbrand-Fahrzeug, zur Seite gestanden habe. Natürlich gelte der Dank auch allen Kameraden, die am Bau beteiligt waren, bei allen Spendern und Gönnern für deren finanzielle Unterstützung, ohne die das Projekt so nicht möglich gewesen wäre.
Pastor Frank Werner dankte bei der anschließenden Einsegnung für das hohe Engagement der Feuerwehrkameraden insbesondere beim ihrem Einsatz in der Flutkatastrophe: „Gott zur Ehr, dem Nächsten zur Wehr“.
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